Rechtsrheinische Perspektiven, Köln

Rechtsrheinische Perspektiven, Köln

Untersuchung des rechtsrheinischen Kernraums von Köln und Entwicklung einer städtebaulichen Strategie

Auftraggeber
Stadt Köln, Gestaltungsbeirat und Stadtplanungsamt, 2010/11

Anlass und Ziel
Die städtebauliche Asymmetrie zwischen links- und rechtsrheinischem Köln hat erhebliche Konsequenzen für die Entwicklungspotenziale des Rechtsrheinischen. Ziel bleibt der städtebauliche, soziale, ökonomische und kulturelle Ausgleich zwischen beiden Rheinseiten. Der rechtsrheinische Kernraum ist stadträumlich extrem heterogen und  fragmentiert, zementiert durch die infrastrukturellen Zäsuren (Bahn- und Straßentrassen, Verkehrs- und  Industrieflächen). Die oft inselartig isolierten Quartiere und Teilbereiche sind stärker miteinander zu verbinden und  zu einem zusammenhängenden, qualitätvollen und zukunftsfähigen Stadtraum zusammenzuschließen. Brachen und Konversionsflächen können als Übergangsflächen mit Gelenkfunktionen zwischen städtischen Räumen fungieren, angedockt an vorhandene städtebauliche Entwicklungskorridore. Zudem müssen die erheblichen Defizite an Freiflächen und Grünraumverbindungen behoben werden. Der »Stadtraum Rhein« soll in die Tiefe der  dahinter liegenden Stadtquartiere wirken. Darüber hinaus soll der Kernbereich des rechtsrheinischen Kölns (vor  allem Deutz) deutlicher als Teil der Innenstadt wahrgenommen und gestärkt werden. Für das rechtsrheinische Köln muss ein abgestimmtes Nebeneinander von strategischen und strukturellen Entwicklungskonzepten sowie kleinräumlichen Planungen erfolgen, letztlich eine Synthese der links- und rechtsrheinischen Planungsprozesse.

Neben der Untersuchung und Zusammenführung bisheriger Planungen für das Rechtsrheinische war die Durchfühung eines Workshops Bestandteil der Beauftragung (siehe Workshop Rechtsrheinische Perspektiven →). Der Workshop 2010 war die bisher weitestgehende Annäherung an die oben beschriebenen Fragen und Probleme. Fünf interdisziplinär arbeitende Teams untersuchten das rechtsrheinische Köln auf seine Potenziale insbesondere in  Bezug auf die öffentlichen Räume, Grün- und Freiflächen und Vernetzungspotenziale. Kleinere Stadträume wurden  methodisch und inhaltlich erfasst und unter Beachtung des Gesamtbetrachtungsraums bearbeitet. Die Teilräume überlappten sich oder waren durch Übergangszonen miteinander verwoben. Zudem gab es zwei übergreifende  Themen (»Rheinraum« und »Trassen, Straßen, Wege«).

Dieser Text ist zum großen Teil ein Auszug aus dem ausstellungsbegleitenden Katalog „Rechtsrheinische Perspektiven – Stadtplanung und Städtebau im postindustriellen Köln – 1990 bis 2030“ (Hg. Bernd Streitberger und Anne Luise Müller, DOM publishers ISBN 978-3-86922-101-4).
Der gleichzeitig erstellte Architekturführer Rechtsrheinisches Köln lädt auf den Spuren der Industriegeschichte zu Touren durch die »innere Peripherie« ein: „Architekturführer Rechtsrheinisches Köln“, Hg. Bernd Streitberger/ Anne Luise Müller, DOM publishers ISBN 978-86922-163-2

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