Quartiersentwicklung am Mühlbach, Umkirch bei Freiburg

Im Rahmen des städtbaulichen Wettbewerbs nach RPW 2008 wurden Ideen für die Umgestaltung und Aufwertung des Ortszentrums der Gemeinde Umkirch bei Freiburg gesucht (Auslober: Gemeinde Umkirch). Im Folgenden ist ein Auszug aus dem Erläuterungstext aufgeführt.

Leitidee
Anknüpfend an die Geschichte von Umkirch, interpretiert der Entwurf die Abrundung des Ortskerns nördlich des Mühlenbachs und verzichtet auf eine Bebauung des Parks mit einer innerörtlichen Nutzung.
Der Ortsbereich zwischen Hauptstraße und Bach wird in moderater Weise nachverdichtet, wobei der identifikationsstiftende Altbau des ehemaligen Vereinsheims sowie der historische Fachwerkbau an der Hauptstraße als Köpfe eines neu entstehenden Platzraumes in Szene gesetzt werden. Der bestehende Fußweg  wird erhalten und stellt weiterhin die direkte fußläufige  Verbindung in den Park her. Die angrenzende Erschließungsstraße wird wegen des Rückseitencharakters aufgegeben und durch eine attraktive beidseitig von Wohn- und Geschäftshäusern begleitete neue „Dorfstraße“ ersetzt.
Die Grünfläche in Verlängerung des Schlossparks bzw. Friedhofes wird in seiner Bedeutung gestärkt und durch die Platzierung eines Park-/Trauercafés in direkter Nähe zum Friedhofsparkplatz neu belebt. Weitere freiraumbezogene Nutzungen  wie Spielplatz, Boulebahn, Liegewiese und Aufenthaltsbereich am Bach aktivieren den Park. Ein  neuer Fußweg zwischen Parkcafé und dem Parkplatz am Mundehofer Weg schafft eine attraktive neue Wegeverbindung.

Städtebauliche Struktur
Das Konzept sieht einen behutsamen Eingriff in die Struktur des Ortes vor, indem die vorhandenen Grundstücke und Verfügbarkeiten weitestgehend berücksichtigt werden.
Von der Hauptstraße aus führt ein langgestreckter, ausgeweiteter Straßenraum in die Tiefe des neuen Quartiers und gibt den Blick auf das zum Pflegezentrum umgenutzte ehemalige Vereinsheim frei. Eine kleine Hausgruppe im Osten des Quartiers bindet die bestehenden Bauten Hauptstraße 24 a und 24 b ein, die eine neue Erschließung inkl. der notwendigen Stellplätze erhalten. Die Grundstückszuschnitte sichern eine ungestörte Nutzung der Bestandsbauten und ermöglichen gleichzeitig eine maßvolle Nachverdichtung der rückwärtigen Grundstücksteile.
Die mal giebel- und mal traufständig ausgerichteten zweigeschossigen Neubauten an der Hauptstraße nehmen die ortstypische Baustruktur auf. Zwei ein- bzw. zweigeschossige Einfamilienhäuser ergänzen die rückwärtige Bebauung in maßvoller, ebenfalls ortstypischer Weise.

Nutzung
Die drei Neubauten an der Hauptstraße ermöglichen ebenerdige Gewerbeflächen (z.B. Einzelhandel, Büros und Gastronomie) sowie Wohnungen in den Obergeschossen. Die Hausgruppe im Osten ist in Form von Doppel- und Reihenhäuser konzipiert. Das ehemalige Vereinsheim wird in eine soziale Einrichtung mit Pflegezentrum umgenutzt. Zwei Einfamilienhäuser sowie ein Geschosswohnungsbau ergänzen das Angebot zu einer vielfältigen Mischung.
Das Pflegezentrum findet zusammen mit dem Quartierstreff in dem ehemaligen Vereinsheim eine neue Bleibe. So kann der attraktive Altbau erhalten werden. Er bildet in der Tiefe des neuen Baugebietes einen neuen Zielpunkt, der bereits von der Hauptstraße aus deutlich sichtbar wird. Sollte sich herausstellen, dass sich die Sanierung des Altbaus nicht wirtschaftlich darstellen lässt, ist der Grundstückszuschnitt so gewählt, dass auch ein Neubau an dieser prominenten Lage entstehen könnte. Ebenfalls erhalten ließe sich auch das Gebäude des ehemaligen Kindergartens. Für diesen Fall würden die südöstlichen Doppelhäuser nicht realisiert.

Grünfläche
Die Grünfläche wird von Bebauung freigehalten und zu einem attraktiven Quartierspark für Freizeit- und Erholung gestaltet. Ein Park-/Trauercafé im Anschluss an den Friedhof und in Nähe der Stellplatzanlage vermittelt zwischen den verschiedenen Grünnutzungen, neue Wegeverbindungen ermöglichen kurze Wege.