Wohngebiet 'Karlsforster Straße' in Kaarst
3. Preis beim städtebaulichen Wettbewerb nach RPW 2013
Für den bisher weitgehend unbebauten Bereich im Kaarster Norden sollte im Rahmen des Wettbewerbs auf Grundlage eines Struktur- und Rahmenkonzeptes ein städtebauliches Konzept entwickelt werden, aus dem in einem nächsten Schritt ein rechtskräftiger Bebauungsplan entwickelt wird. Unsere Entwurfsarbeit wurde mit dem 3. Preis ausgezeichnet, ein 2. Preis wurde nicht vergeben.
Im Folgenden ist ein Auszug aus unserem Erläuterungstext aufgeführt:
Das städtebauliche Konzept
Das neue Wohnquartier nimmt die Geometrie der bestehenden Bebauung an der Stichstraße Karlsforster Straße auf und führt diese weiter fort. Es gliedert sich in drei Teilbereiche. Herzstück des Quartiers bildet eine großzügige Platzfläche, die sich in Nord-Süd-Richtung aufspannt und von den bestehenden Straßen bzw. deren Verlängerungen an seinen Stirnseiten flankiert wird. Die Bedeutung des Platzes wird durch die dreigeschossigen Mehrfamilienhäuser unterstrichen, die sich mit ihren Erschließungsseiten zum Platz hin orientieren. Auch die Ausbildung der Bauten mit Flachdächern (III Geschosse + „unechtes“ Staffelgeschoss) unterstreicht die Sonderstellung der Baukörper. Westlich der Geschosswohnungen bilden Doppelhäuser den Übergang zur bestehenden Reihenhausbebauung. Freistehende Einfamilienhäuser, welche die vorhandenen Häuser an der Karlsforster Straße nach Norden ergänzen, runden das neue Quartier ab. Die Doppelhäuser sollen sich mit einer zweigeschossigen Bauweise plus Satteldach an die umliegende Bebauung anpassen. Die freistehenden Einfamilienhäuser besitzen eine größere Grundfläche und daher lediglich zwei Vollgeschosse mit einem Flachdach.
In Variante B wird als Bebauung für den westlichen Teil des Plangebietes „An der alten Landwehr“ eine Doppelhausbebauung vorgeschlagen, die im Norden und Süden die vorhandene Bebauung aufgreift. Durch die aufgelockerte Bebauung in Nord-Süd-Ausrichtung mit vergleichsweise tiefen Grundstücken wird ein möglichst sanfter Übergang zur Landschaft geschaffen.
Konzept Mehrgenerationen-Wohnen
Das Entwurfskonzept sieht vor, das an der Ostseite des Platzes gelegene Gebäude als Mehrgenerationenprojekt zu entwickeln. Das Gebäude wird durch einen zum Platz gelegenen Laubengang erschlossen, der als eine Art Regalgerüst gestaltet ist. Dem Laubengang sind alternierend in das System eingehängte Balkone vorgelagert, die Raum zur Begegnung und zum Austausch jenseits des privaten Freisitzes auf der Ostseite des Gebäudes ermöglichen. In die Ebene der Konstruktion sind zudem die Treppe sowie der Aufzug angeordnet. Über kurze Rampen ist eine barrierefreie Erschließung gewährleistet.
Im Erdgeschoss wird in einem Gemeinschaftsbereich ein Café angeboten, welches als Anlaufstation für das gesamten neue Viertel dienen soll. Der Raum verfügt über einen Gartenzugang. Hier können Hausfeste gefeiert werden oder auch Nachbarschaftsvereinsleben stattfinden. Im Garten liegt ein Spielbereich für Kleinkinder.
Freiraumkonzept
Das Freiraumkonzept sieht einen sanften Übergang zwischen bebauten Grundstücken und der freien Landschaft vor. Dazu wird die orthogonale Grundstruktur des neuen Quartiers über Wege in die angrenzenden Freiräume fortgeführt. Die so entstehenden Felder bieten Raum für verschiedene Nutzungen: Sport- und Bolzplatz mit begleitendem Spielplatz liegen an den Kreuzungspunkten der zentralen Wege. Des Weiteren sind Nutzungen wie ein Mais-Labyrinth, ein Erdbeerfeld oder eine Streuobstwiese vorstellbar. Die übrigen Parzellen können bewaldet, gärtnerisch bzw. landwirtschaftlich genutzt werden oder als städtische Grünfläche mit unterschiedlichen Angeboten gestaltet sein. Wichtig ist eine engmaschige Durchwegung des Freiraums.