Urbanes Wohnen im "Tel-Aviv-Viertel", Köln
Entwurfsworkshop zur Entwicklung eines innerstädtischen Quartiers
In Zusammenarbeit mit
Octavianne Hornstein
Auftraggeber
Stadt Köln / Prof. Schneider-Wessling, 2004
Ziel des Workshops
Wir schreiben das Jahr 2004. Die Sanierung des südlichen Severinsviertels in Köln ist abgeschlossen, die Bebauung des Rheinauhafens schreitet voran, die Nord-Süd-U-Bahntrasse ist im Bau, die Tieferlegung der Nord-Südfahrt, die unter dem fast fertiggestellten Kaufhausneubau von Renzo Piano hindurchführt, wird begonnen. Ein zentraler Bereich an den Auffahrten zur Severinsbrücke soll als „neues Orientierungs- und Aktionszentrum eines urbanen Lebensraumes“ im sogenannten „Tel-Aviv-Viertel“ gestaltet werden. All diese tiefgreifend den Stadtteil verändernden Maßnahmen machen eine besondere Planung, insbesondere entlang der Tel-Aviv-Strasse, erforderlich.
Die Stadt Köln hat Prof. Schneider-Wessling beauftragt, hierfür als ersten Schritt einen Workshop durchzuführen. Prof. Schneider-Wessling hat in der Folge das Büro Stottrop mit der Organisation und Durchführung des Workshops beauftragt. Die sechs eingeladenen Kölner Architekten Paul Böhm, Bernadette und Severin Heiermann, Uli Herrmann, Manuel Herz und Pablo Molestina sollten Vorschläge erarbeiten, „wie die betroffenen Stadtbereiche – zwischen Rheinuferstrasse und den „Ringen“, der Rosenstrasse und den „Bächen“ - in die neuen Entwicklungen eingebunden werden können und welche Planungen erforderlich sind, um die Qualität diese wichtigen innerstädtischen Gebietes neu zu gestalten.“
Der Workshop fand während der plan-Woche statt, die Ergebnisse wurden am 01.10.04 von Fachleuten aus der Architektur, der Politik und Verwaltung begutachtet und der Öffentlichkeit vorgestellt.
Ergebnis
Die sehr unterschiedlichen Ansätze und Vorgehensweisen der Arbeiten wurden von allen Gutachtern begrüßt. Wertschätzend wurde festgehalten, welche Fülle an beachtlichen Ideen und Vorschlägen in der kurzen Zeit entstanden ist.
Die Gutachter diskutierten die Fragen und den Ort des „Herzens“ dieses Quartiers, sowie die Bezüge zu den Plätzen Neumarkt und Barbarossaplatz. Die Frage nach dem „Bilbao-Effekt“, die ein Eingriff in den zentralen Bereich bewirken könnte, wurde dabei ebenso angeregt diskutiert, wie der Vorschlag durch eine „Entschleunigung“ mit behutsamen Eingriffen die bestehenden Strukturen zu verbessern. Wichtig erschien allen die baldige Klärung der Situation, die im Zusammenhang mit dem Bau der Nord-Süd-U-bahn im Bereich des Platzes vor St. Baptist entstehen kann.
Die Ergebnisse wurden ausgewertet und dem Stadtplanungsamt mit Vorschlägen zur weiteren Bearbeitung des Tel Aviv Viertels vorgelegt.
Die Ergebnisse des Workshops wurden in der plan04-Dokumentation veröffentlicht, die Anfang 2005 erschien.