Ehemaliger Güterbahnhof Köln-Mülheim

Betreuung des städtebaulichen Werkstattverfahrens in Zusammenarbeit mit Prof. Christl Drey

Das Gebiet des ehemaligen Güterbahnhofes Köln-Mülheim ist eine bedeutende Konversionsfläche für die städtebauliche Entwicklung Mülheims. Mit seiner Lage zwischen den gewachsenen Stadtteilen Mülheims, der lebendigen Keupstraße und dem wichtigen Medien- und Gewerbestandort Schanzenstraße ist es ein potenzielles städtebauliches Bindeglied mit hervorragenden Standortqualitäten.

Die OSMAB 2. Projekt GmbH (OSMAB Holding AG), ein in Rösrath beheimateter Bestandshalter im gewerblichen Bereich, hat einen Großteil der Flächen des ehemaligen Güterbahnhofs Köln-Mülheim erworben und plant auf der rund 3,9 ha großen Fläche die Entwicklung vornehmlich gewerblicher Nutzungen, wie Büros und ein Hotel. Eine ergänzende Wohnnutzung wird von der Eigentümerin in ihren Entwicklungsüberlegungen zwischenzeitlich aus Lärmschutzgründen ausgeschlossen. Das südlich angrenzende rund 1,7 ha große Kopfgrundstück an der Keupstraße befindet sich im Eigentum der Eigentümergemeinschaft Odenthal, die eine gemischt genutzte Entwicklung ihres Geländes plant.

Für beide Flächen sollten nun im Rahmen des städtebaulichen Werkstattverfahrens Planungsideen und städtebauliche Entwürfe entwickelt werden. Das Verfahren wurde in enger Abstimmung mit den beiden jeweiligen Eigentümern durchgeführt, da die Planung und Entwicklung beider Flächen möglichst im städtebaulichen sowie zeitlichen Zusammenhang erfolgen sollten.

Ziel des städtebaulichen Werkstattverfahrens war es, für das Plangebiet alternative städtebauliche und freiraumplanerische Konzepte zu entwickeln, die dann die Grundlage für ein Entwicklungskonzept und für die weitere Bauleitplanung bilden sollten. Entsprechend der benachbarten Nutzungen im Gewerbegebiet Schanzenstraße sollten auf dem Areal der OSMAB ein gewerblich genutztes Quartier für Büroflächen sowie ein Hotel entstehen. Auf der südlichen Fläche war eine gemischte Struktur mit Büros, erdgeschossigen Läden, ggf. Kultur und, wo unter den gegebenen Vorgaben des Lärmschutzes möglich, untergeordnetem Wohnungsbau vorgesehen.

Aufgabe des Werkstattverfahrens war es, schrittweise und im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern, mit den Eigentümern und Anliegern des Plangebiets sowie mit dem Beratungs- und Begleitgremium städtebaulich und wirtschaftlich tragfähige sowie zukunftsweisende Planungskonzepte für die Gesamtfläche zu entwickeln. Hierzu wurden die folgenden vier Planungsteams mit der Entwurfsbearbeitung beauftragt:

  • Atelier Kempe Thill Architects and Planners / Aardrijk Landschap & Spel - Sigrun Lobst (NL-Rotterdam)
  • LIN Architects / TOPOTEK 1 (Berlin)
  • RKW Architektur + Städtebau / FSWLA Landschaftsarchitektur (Düsseldorf)
  • Stefan Schmitz BDA Architekten und Stadtplaner / Lill + Sparla Landschaftsarchitekten / Synergon (Köln)

Das Werkstattverfahren beinhaltete drei Veranstaltungen, die den Verfahrensablauf strukturierten. Zunächst fand am 30.10.2015 im Palladium an der Schanzenstraße das Auftaktkolloquium mit einer vorherigen Besichtigung des Plangebiets statt. Hier wurde die Aufgabenstellung erläutert und die Planungsteams hatten Gelegenheit für Rückfragen. In der öffentlichen Abendveranstaltung konnten interessierte Bürgerinnen und Bürger die Teams kennenlernen, Fragen stellen und Anregungen für die Bearbeitung geben.

In der Zwischenpräsentation am 20.11.2015 im The New Yorker Dock One am Mülheimer Hafen wurden die ersten Entwürfe vorgestellt. Anschließend formulierte das Beratungs- und Begleitgremium "Denkanstöße" für die weitere Bearbeitung. Diese wurden in der öffentlichen Abendveranstaltung durch Anregungen von Bürgerinnen und Bürgern ergänzt.

Die Abschlusspräsentation fand am 11.12.2015 im Congress-Centrum Ost Koelnmesse/KölnKongress statt. Nach zunächst interner Diskussion des Beratungs- und Begleitgremiums fand im Rahmen der öffentlichen Abendveranstaltung ein sogenannter "Markt" statt, bei dem einzelne Mitglieder des Gremiums mit den entsprechenden Planungsteams und den Bürgerinnen und Bürgern diskutierten. Die ermittelten Anregungen aus der Bürgerschaft wurden aufgenommen und bei einer erneuten internen Beratung des Gremiums berücksichtigt.
Als Ergebnis empfahl das Beratungs- und Begleitgremium einstimmig, den Entwurf von RKW Architektur + Städtebau / FSWLA Landschaftsarchitektur zur Grundlage der weiteren Planung zu machen und formulierte weiteren Konkretisierungs- bzw. Überarbeitungsbedarf.

Auftraggeber
OSMAB 2. Projekt GmbH, Rösrath
in Zusammenarbeit mit dem Stadtplanungsamt
der Stadt Köln, 2015

Verfahrensbetreuung in Zusammenarbeit mit
Prof. Christl Drey, Köln